Deutsche Röntgengesellschaft

Porträt einer Fachgesellschaft

Als im Jahr 1905 – noch zu Lebzeiten Wilhelm Conrad Röntgens – in Berlin der erste wissenschaftliche Kongress die Entdeckung des Würzburger Physikers diskutierte, war die Aufbruchsstimmung unter den Wissenschaftlern mit Händen greifbar. In ganz Deutschland und Europa wandten sich Ärzte, Physiker, Chemiker diesem neuen wissenschaftlichen Universum zu, das Röntgen aufgetan hatte. Kein Jahr war seit Entdeckung der X-Strahlen vergangen, in dessen Verlauf nicht die Wissenschaft neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen hätte.

"Die Röntgenologie... ist zu einer selbständigen und für alle Zweige der Medizin unentbehrlichen Spezialwissenschaft ausgewachsen", formulierte es ein Kongressteilnehmer.

Die Institutionalisierung dieser Spezialwissenschaft war ein konsequenter Schritt. Neun Gründungsmitglieder zählte die Deutsche Röntgengesellschaft bei der Verabschiedung ihrer Resolution auf dem Kongress am 2. Mai 1905.

Am Abend waren es 184. Heute zählt die Deutsche Röntgengesellschaft, Gesellschaft für medizinische Radiologie e.V. (DRG) rund 11.000 Mitglieder. Das sind fast alle radiologisch praktizierenden Ärztinnen und Ärzte in Deutschland.

Die Ausrichtung des Deutschen Röntgenkongresses (RÖKO) ist der gesellschaftliche Höhepunkt der DRG. Darüber hinaus widmet sich die DRG der Förderung aller Bereiche der bildgebenden Medizin, angefangen von der physikalischen Grundlagenforschung bis hin zu einzelnen Bildgebungsverfahren wie Ultraschall oder CT. Über ein Dutzend Arbeitsgemeinschaften bilden die wissenschaftlichen Plattformen für die organbezogene, klinische Anwendung der Radiologie undihren technischen und methodischen Aspekten. Das Junge Forum Radiologie vernetzt und vertritt die Weiterbildungsassistentinnen und Weiterbildungsassistenten. Für die Studierenden ermöglicht das Hellste Köpfe Stipendium die kostenlose Teilnahme am RöKo inklusive Fahrtkosten und Logis, um frühzeitig in die Welt der Radiologie hineinzuschnuppern.

In kaum einem anderen Fach der Medizin erneuert sich das Wissen so rasch wie in der Radiologie. Daher bietet die Akademie für Fort-und Weiterbildung in der Radiologie unter dem Dach der DRG und in Kooperation mit dem Berufsverband (BDR) bereits seit 1999 ein umfangreiches Programm der Wissensvermittlung. Die Onlineplattform ConRad bietet überdies Fit für den Facharzt Weiterbildungskurse und eine speziell für das Medizinstudium strukturierte interaktive Fallsammlung: UniRad.